Entstehungsgeschichte

Die unglaubliche Geschichte von den Lenin-Glocken ist schnell erzählt,

sie wäre jedoch nicht entstanden, wenn nicht hunderte von freiwilligen Helfern mit Ideen, Geld und vor allem Tatkraft zur Umsetzung dieser Lenin-Statue beigetragen hätten Als wir -Freunde aus der Aktion „Hessen hilft“- mit einem erneuten Hilfstransport unmittelbar nach der Unabhängigkeit der Baltischen Republiken im August 1991 in der lettischen Hafenstadt Liepaja / Libau eintreffen, ist gerade das ungeliebte Lenindenkmal von seinem Sockel gestürzt worden. Wir sehen es kurz vor unserer Abreise im Bauhof der Stadt hinter einem Bretterverschlag. Als wir im Januar 1992 wieder mit Hilfsgütern für das Zentralkrankenhaus und das Behinderten Waisen-Heim mit sechs LKW´s in Liepaja eintreffen, steht unser Entschluss fest: Wir nehmen das Lenindenkmal mit nach Deutschland, um es zu verkaufen und den Erlös den Armen der Stadt Libau zukommen zu lassen Gesagt getan, wir fragten den Oberbürgermeister, ob er damit einverstanden ist, er sagte darüber könnte nur der Ministerpräsident entscheiden. Diesen hatte ich gerade zuvor in Bonn kennen gelernt. Ich rief ihn an und fragte, ob wir den Lenin mitnehmen dürften. Die Antwort kam prompt, er sagte : „Ja“ Ich war überrascht und wollte mich absichern: „Wird es auch keine Schwierigkeiten beim Zoll geben?“ Er sagte nur kurz: „Nein“. Ich bedankte mich! Und so geschah es dann auch: Das 6,5 Tonnen schwere Denkmal wurde mit einem vorsintflutlichen Kran auf einen der Lastwagen gehievt und unter Beisein des Oberbürgermeisters im Zollamt verplombt. So fuhr Lenin wie zu Lebzeiten verplombt über die Grenzen. In Deutschland angekommen, mussten wir eine Überraschung erleben. Durch den Zusammenbruch des Kommunismus war in der Zwischenzeit eine Inflation von arbeitslosen Lenindenkmälern entstanden. Keiner wollte sich das sechs Meter große Monument in den Vorgarten stellen. So half uns nur eine weitere Idee: Wir mussten Lenin zersägen und in handliche Tischglocken umgießen. Wieder halfen uns viele Sponsoren, unter anderen die Glockengießerei. Es wurde eine limitierte Auflage von 500 Glocken erstellt, jede wurde für damals 500,-DM, nun €260,- inkl. Versand verkauft. Bis 2001 sind rund 30.000,-DM zusammengekommen. Davon konnten große Teile des undichten Dachs im Behinderten Waisenheim repariert werden, eine neue Duschanlage in der Behinderten Sonderschule saniert, und endlich auch eine neue Duschanlage mit anschließendem Massageraum in dem Altersheim eingerichtet werden. Wir möchten weiterhin Lenin posthum dazu bringen gute Werke an den Menschen zu tun. Helfen Sie mit! Die nächsten Wünsche sind:

  • Das in Eigeninitiative gegründete Zentrum „Karosta-Kids“ weiter auszustatten. Das Zentrum gibt jugendlichen Arbeitslosen im Hafengebiet Karosta neue Perspektiven. Zunächst sollen die Jugendlichen von der Straße herein geholt werden um ihnen dann Mölglichkeiten für eine Berufsausbildung aufzuzeigen. Es konnten in der Vergangenheit schon Nähmaschinen, Musikinstrumente und Sportgeräte von dem Erlös der Libau-Glocken finanziert werden.

Allein ist es unmöglich, diese Vorhaben zu verwirklichen. Deswegen brauchen wir auch heute noch Ihre Unterstützung. Bestellen Sie eine Libau-Glocke  und reihen Sie sich ein in die große Anzahl der Menschen, die mit ihrem Beitrag zur Verbesserung der Umstände in Libau beigetragen haben.

Die Leninstatue auf dem Rosenplatz von Libau.
Die Leninstatue auf dem Rosenplatz von Libau.
Transport der Statue auf einem LKW.
Transport der Statue auf einem LKW.
Die zerlegte Statue vor dem Einschmelzen.
Die zerlegte Statue vor dem Einschmelzen.